Mit Verkehr gekennzeichnete Beiträge

Vorbild Polizei

Zwei Polizisten an einer Ampel. Einer will bei rot rüber, der andere hält ihn zurück: „Ein Kind!” Der andere: „Mist!”

(Ursprungs­t­weet)

Gute Ampelschaltungen

Ampeln in Deutsch­land sind sehr mini­ma­lis­tisch: Rot — Gelb — Grün — fer­tig. Dabei kann man ohne „Hard­ware-Ände­run­gen” noch wei­te­re sinn­vol­le Infor­ma­tio­nen anzei­gen, durch die der Ver­kehrs­fluss ver­bes­sert wer­den kann.

Die Fuß­gän­ger­am­peln begin­nen hier am Ende einer Grün­pha­se zu blin­ken. Das bedeu­tet, dass man ab jetzt nicht mehr die Stra­ße betre­ten soll, aber in nor­ma­ler Schritt­ge­schwin­dig­keit noch genug Zeit zum Über­que­ren bleibt. Das fin­de ich sehr „ent­span­nend” im Ver­gleich zu Ampeln, die ohne Vor­war­nung auf rot umsprin­gen. Ich glau­be, ich füh­le mich bei sol­chen „har­ten Ampeln” eher unwohl, da ich dann bei rot über die Stra­ße gehe und bei größ­ten Stra­ßen nicht weiß, ob ich mich jetzt bes­ser beei­len soll­te. Hier gibt es die­se Unge­wiss­heit nicht.

Die Ampeln für die Stra­ßen­sei­te begin­nen gelb zu blin­ken, sobald die Fuß­gän­ger­am­peln grün zu blin­ken begin­nen. Das ist effi­zi­ent: Sobald kein Fuß­gän­ger mehr auf der Fahr­bahn ist, dür­fen die Autos oder Fahr­rä­der sofort los­fah­ren, ohne noch eine kon­stan­te Puf­fer­zeit bis zum fina­len Grün abwar­ten zu müssen.

Ich fän­de es toll, wenn auch in Deutsch­land die Ampeln mehr blin­ken wür­den. Per­fekt wäre es, wenn eine Anzei­ge die ver­blei­ben­de Zeit bis zur Umschal­tung sicht­bar machen wür­de. Dann könn­te man sich schon von wei­tem dar­auf ein­stel­len. Aber so etwas habe ich noch nie gesehen.

Straßenvorschlagsordnung

Über das Ver­hal­ten von Süd­eu­ro­pä­ern im Stra­ßen­ver­kehr gibt es ja in Deutsch­land eini­ge Vor­ur­tei­le. Drei Beob­ach­tun­gen dazu:

  • An einer Kreu­zung ist es für Autos gera­de rot gewor­den. Ein Fahr­schul­au­to fährt her­an, bremst ab. Fahr­leh­rer winkt zum Fahr­schü­ler, er sol­le noch wei­ter fah­ren. Sind ja noch kei­ne Fuß­gän­ger auf der Stra­ße. (Sie­he Spruch-Arti­kel)
  • Ich lau­fe gegen 3:30 Uhr nach Hau­se und über­que­re eine Kreu­zung, die zufäl­li­ger­wei­se sogar grün für mich anzeigt. Auf­grund einer Bau­stel­le in der Mit­te der Stra­ße hat man kei­nen Blick auf die zwei­te Spur. Eine Poli­zei­strei­fe ohne Signal fährt unge­fähr zwei Meter vor mir noch see­len­ru­hig und recht lang­sam über die rote Ampel (für die zwei Meter hät­te ich ja sowie­so noch eine Minu­te gebraucht…). Ich schaue die Beam­ten im Auto komisch an, sie schau­en gelang­weilt zurück.
  • Eine Fuß­gän­ger­am­pel wird für die Autos rot. Ein her­an­kom­men­des Auto beschleu­nigt und zeigt durch Hupen an, dass es noch vor den Fuß­gän­gern über die Ampel möch­te. Dem Wunsch wird ent­spro­chen; die ca. fünf ande­ren Per­so­nen fin­den das schein­bar nicht unge­wöhn­lich und blei­ben trotz grün noch einen Augen­blick län­ger stehen.

Trotz die­ser Men­ta­li­tät gibt es hier aber nicht so extrem vie­le Unfäl­le, wie erschro­cke­ne Deut­sche schnell anneh­men wür­den. Die Men­schen pas­sen im Stra­ßen­ver­kehr ein­fach bes­ser auf. Mir ist die letz­te Zeit auf­ge­fal­len, dass ich nie­man­den beob­ach­ten konn­te, der bei grün ein­fach so über die Stra­ße geht. Man geht über die Stra­ße, wenn sie frei ist. Wenn sich „von wei­tem” Autos andro­hen, hört man eher mal auf die Ampel. Ansons­ten schaue ich auch meis­tens nur noch in bei­de Rich­tun­gen und gehe über die Straße.

Ein Neben­ef­fekt davon ist, dass sich das über-die-Stra­ße-gehen nicht auf die Fuß­gän­ger­fur­ten beschränkt. Man geht ein­fach über­all über die Stra­ße. Das ist auch recht effi­zi­ent, da man ein­fach auf eine lee­re Stra­ße war­tet und dann rüber­geht, ohne an einem defi­nier­ten „Über­gangs­punkt” auf ein Signal zu war­ten. Ich habe hier noch nie Auto­fah­rer hupen hören, weil plötz­lich wie­der Fuß­gän­ger spon­tan die Stra­ße wech­sel­ten. Die Fah­rer rech­nen halt immer damit.

Letzt­end­lich aber gefällt mit das „deut­sche Sys­tem” bes­ser. Wobei ich mich wahr­schein­lich in Deutsch­land erst mal wie­der dar­an wer­de gewöh­nen müs­sen. Genau­so wie Müll…äh…trennung.

Wer noch etwas mehr dar­über lesen will, gehe zu dem Arti­kel Ach­tung Stra­ßen­ver­kehr (mit den Kom­men­ta­ren!) auf Madrid für Deut­sche. Aus die­sem Arti­kel: „Hupen gilt für mich nicht als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel.” *g*

Noch kurz dazu: In der nicht weit von Madrid ent­fern­ten ehe­ma­li­gen Haupt­stadt Spa­ni­ens, Tole­do, ist es oft sehr nebe­lig. Damit mei­ne ich wirk­lich nebe­lig. (Auf dem Pho­to ist es nicht so nebe­lig.) An eini­gen Zebra­strei­fen gibt es blin­ken­de Lich­ter auf der Stra­ße, weil Auto­fah­rer sonst kaum eine Chan­ce hät­ten, die Über­gän­ge zu erken­nen. Gute Idee!

Zwischen Zug und Flugzeug

Die Ver­kehrs­mit­tel für den öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr sind hier die glei­chen wie in Deutsch­land. Für den Fern­ver­kehr gibt es aber nicht nur Flug­zeu­ge und Eisen­bah­nen, son­dern auch Fernbusse.

Die­se Gat­tung des Fern­ver­kehrs hat­te ich anfangs über­haupt nicht im Sinn, als ich mich nach Rei­se­mög­lich­kei­ten von Madrid aus infor­mier­te. Wäh­rend in Spa­ni­en (und angeb­lich auch in Ita­li­en) die­ses Ver­kehrs­mit­tel stark genutzt wird, ist es mir in Deutsch­land prak­tisch unbe­kannt. Die ein­zi­gen Fern­bus­fahr­ten, die ich dort unter­nahm, waren „Spe­zi­al­fahr­ten” zu bestimm­ten Zie­len wie Freizeitparks.

Nach­dem ich vor­hin einen Arti­kel über ein Inter­view mit dem Ver­kehrs­mi­nis­ter auf Spie­gel Online gele­sen habe, weiß ich jetzt auch, wie­so: Die Ein­rich­tung von Fern­bus­li­ni­en ist in Deutsch­land prak­tisch ver­bo­ten! „Prak­tisch” heißt in die­sem Fall laut dem Arti­kel Fern­bus­li­nie in der Wiki­pe­dia, dass Fern­bus­li­ni­en nicht in Kon­kur­renz zum Schie­nen­ver­kehr ste­hen dür­fen. Wenn also in einer Gegend wenigs­tens ein Bahn­hof alle zwei Stun­den einen Zug begrüßt, darf dort kei­ne Fern­ver­kehrs­bus­li­nie hal­ten. (Dar­aus folgt unmit­tel­bar: Kei­ne Konkurrenz!)

Jetzt ist mir auch klar, wes­we­gen die Deut­sche Bahn in eini­gen Gegen­den selbst Bus­li­ni­en betreibt: Die wol­len kei­nes­falls Kon­kur­renz ent­ste­hen las­sen, die dazu füh­ren könn­te, dass Unter­neh­men her­an­wach­sen, die irgend­wann poli­ti­schen Druck zur Auf­he­bung des Ver­bo­tes erzeu­gen könnten.

Wobei ich die Argu­men­te mit den ver­stopf­ten Auto­bah­nen ja durch­aus ver­ste­he, unter denen Fern­ver­kehrs­bus­se auch zu lei­den hät­ten. War­um das in ande­ren Län­dern funk­tio­niert bezie­hungs­wei­se zu funk­tio­nie­ren scheint, weiß ich nicht.

Ich fin­de es hier jeden­falls sehr gut, noch etwas zwi­schen Zügen und Flug­zeu­gen zu haben. Allei­ne, weil Zug­fahr­ten hier sehr teu­er sind. (Gut, in Deutsch­land viel­leicht auch…) So teu­er sogar, dass ich bei mei­ner Rei­se­pla­nung fest­ge­stellt habe, dass es in jedem ein­zel­nen Fall deut­lich teu­rer wäre, nicht mit dem Flug­zeug zum Ziel zu rei­sen (dabei liegt Madrid schon mit­ten im Land!) — und Bil­lig­flie­ger habe ich mir noch gar nicht ange­schaut! Bus­fern­rei­sen wer­de ich hier jeden­falls die nächs­ten Mona­te sicher­lich noch eini­ge unternehmen.

Schnappschüsse: Stoppschild

Über­fah­re­nes Stopp­schild” im Bezirk Cara­ban­chel. (Ursprungs­t­weet)

Fahrschule

Fahrschulauto. Gerade für Autos rot geworden. Fahrlehrer winkt zum Schüler, er könne noch drüber fahren, sind ja noch keine Fußgänger da.

(Ursprungs­t­weet)