Gold-Rot-Schwarz
Das habe ich hier jetzt schon zweimal gesehen. Kommt komischerweise nur bei der deutschen Flagge vor. Wohl zu viel Tagesschau geschaut… (Ja, ich weiß, da war’s anders…)
Das habe ich hier jetzt schon zweimal gesehen. Kommt komischerweise nur bei der deutschen Flagge vor. Wohl zu viel Tagesschau geschaut… (Ja, ich weiß, da war’s anders…)
Ich habe mich kürzlich mit einer Person, die auch als Dolmetscherin für Spanisch, Deutsch und Englisch arbeitet, unterhalten. Dabei ging es auch um eine Besonderheit der deutschen Sprache, die es erschwert, aus dem Deutschen möglichst simultan ins Spanische oder Englische zu übersetzen: Der Position des Verbs.
Es gibt im Deutschen viele Satzkonstruktionen, bei denen das Verb erst ganz am Ende, nach einer langen Aufzählung, Einschüben (egal, wie wichtig sie auch sein mögen) oder anderen Anmerkungen nach langer Zeit endlich kommt. Und was sich Dolmetscher dann alles merken dürfen, da man im Spanischen und Englischen das Verb in der Regel relativ weit vorne, also vor allen anderen Informationen, die in dem Satz im Deutschen relativ weit vorne stehen, braucht.
Irgendwo im Web (ist schon lange her, daher habe ich jetzt keine Quelle mehr :-/) laß ich mal, dass dieses Phänomen auch damit zu tun haben könnte, dass sich Deutsche oft ausreden lassen und besonders Spanier und Italiener sich schnell ins Wort fallen. (Wie es hierbei mit den Engländern aussieht, weiß ich nicht.) Denn im Deutschen kann man oft nicht wirklich reinreden, wenn die Satzaussage so lange auf sich warten lässt. Im Spanischen ist die Aussage relativ schnell klar, sie kann mit zunehmender Länge des Satzes zwar präzisiert, aber kaum noch umgedreht werden. Interessante Theorie…
Bei dem Gespräch fiel mir übrigens folgendes Video von Hennig Wehn dazu ein.
Besonders zum Lachen und Weinen gerade für Dolmetscher ist sicherlich auch Long and Winding Words. Die weiteren Folgen sind auch sehenswert.
Nur eine Kleinigkeit, aber weil das nicht nur bei mir zu einem kleinen Lachanfall geführt hat, will ich das hier verewigen. Wer wenigstens mal einige Tage öfter im Stadtzentrum an und um die Sol herum war, wird wissen, auf was es anspielt.
(Für alle anderen: Hier laufen fast immer viele Leute herum um schreien die ganze Zeit „Compro Oro, Oro, Oro!!!” („Ich kaufe Gold, …”). Mit dem Goldankauf kann man hier offenbar gute Geschäfte machen. (Wahrscheinlich besonders mit den vielen Immigranten, die fast nix, aber vielleicht doch wenigstens einige Ringe oder sonstigen Schmuck haben.) Jedenfalls sind diese Rufe hier äußerst… präsent, massiv, allgegenwärtig, penetrant, … „Compro Oro, Oro, Oro…” kommt schon fast in meinen Träumen vor 😉 — Und genau das hat hier offenbar ein Künstler parodiert.)
Es gibt einige Wörter im Spanischen, die ihre Bedeutung durch die Akzentsetzung verändern. Das ist erst einmal eigentlich nichts neues; schließlich bekommt man relativ schnell beigebracht, dass Frage- und Ausrufewörter mit Akzent geschrieben werden. Sieht man also ein Frage- oder Ausrufezeichen, schreibt man halt qué statt que, cómo statt como, quién statt quien, usw.
Beachtet man dies nicht, bemerkt ein Muttersprachler zwar den Fehler, weiß aber auch sofort, was eigentlich gemeint war. Es gibt aber auch einige Wörter, die im Prinzip gleich geschrieben werden, aber mit einem Akzent eine völlig andere Bedeutung bekommen. Was durchaus lustig sein kann. (Naja, je nach Standpunkt…) Einige Beispiele:
Was man geschrieben hat | Was man geglaubt hat zu schreiben | Was man geschrieben hat |
¡Quiero posó! | Ich will Ruhe! | Ich will Haarschmuck! |
Mi papa me recogeré despúes. | Mein Vater holt mich nachher ab. | Mein Papst holt mich nachher ab. |
Allí esta mi pate. | Da ist mein Taufpate. | Da ist meine Leberpastete. |
Mi mama va de compras muchos veces. | Meine Mutter geht oft einkaufen. | Meine (weibliche) Brust geht oft einkaufen. |
¡Delante se oculta un húmero! | Da vorne versteckt sich ein Fuchs! | Da vorne versteckt sich ein Oberarmknochen! |
Colon descubrió América otra vez. | Kolumbus entdeckte Amerika wieder. | Der Grimmdarm entdeckte Amerika wieder. |
Um mir darüber einen Überblick zu verschaffen, habe ich mir vorhin ein kleines Perl-Skript geschrieben, dass mir aus einer Wörterbuchdatei alle gleich geschriebenen Wörter ohne Berücksichtigung der Akzente ausgibt.
Das Ergebnis kann hier als ODS-Datei (OpenOffice Tabelle) betrachtet werden. (Ja.… ich hab’ jetzt keine Zeit mehr dazu, den Inhalt hier schön ins Blog einzufügen.)