Stellung der Adjektive

Eine klei­ne Gra­phik als Hil­fe dafür, wel­che Adjek­ti­ve vor dem Sub­stan­tiv stehen.

Falls das nicht voll­stän­dig sein soll­te, schreib’ bit­te ein Kom­men­tar dazu.

Hinweis Die Beiträge über Grammatik schreibe ich hier primär für mich als Kurzzusammenfassung. Da die Beiträge prinzipiell auch für andere von Interesse sein können und es keinen zusätzlichen Aufwand bedeutet, sind diese Beiträge zwar öffentlich, aber oft weder vollständig (weil ich nicht über etwas schreibe, das mir klar ist) noch mit Gewähr für deren Richtigkeit! Sprich: Wenn es dir hilft, ist es schön, ansonsten informiere dich bitte aus anderen Quellen. – Wenn du glaubst, das etwas falsch ist, darfst du es aber natürlich gerne hier kommentieren. :-)

Musische Bettler

Wie in ande­ren Metro­po­len gibt es auch in Madrid vie­le Bett­ler. Dabei fin­de ich es auf­fäl­lig, wie „aktiv” vie­le davon hier sind. Man sieht zwar auch immer wie­der wel­che, die nur am Stra­ßen­rand sit­zen, aber auch oft wel­che, die mit Hil­fe ihrer künst­le­ri­schen Fähig­kei­ten betteln.

So passt hier zum Bei­spiel Bet­teln und Metro-Fah­ren oft zusam­men. Jemand steigt mit einer Gitar­re, einer Mund­har­mo­ni­ka, einem klei­nen Key­board, einem Laut­spre­cher und Mikro­phon, einer Gei­ge oder einem ande­ren Instru­ment in einen Metro-Wag­gon ein, spielt bis kurz vor der nächs­ten oder über­nächs­ten Sta­ti­on, läuft den Wag­gon dann ab und hält jedem Pas­sa­gier sei­nen Becher hin.

Musi­ka­li­sche Dar­bie­tun­gen fin­det man oft auch in den Gän­gen der Metro-Sta­tio­nen. Die „Lauf­zeit” zu den Glei­sen wird dann mit klas­si­schen oder moder­nen Stü­cken ver­süßt. Man­che Bett­ler fah­ren sogar eini­ges an Tech­nik auf; mit Boxen, Mixer, und Key­board mit ein­ge­spei­cher­ten Hin­ter­grund­rhyth­men kann man sich manch­mal schon wie auf einem Talent­wett­be­werb vorkommen.

Das Bet­teln scheint sich oft zu loh­nen — ich habe gehört, dass sie an einem Arbeits­tag 40–50 Euro ver­die­nen kön­nen. Ohne es bele­gen zu kön­nen hal­te ich das für rea­lis­tisch, da ich sehe, dass beson­ders Senio­rin­nen prak­tisch immer eini­ge Mün­zen spenden.

Benutzbare WLAN-Sicherheit

Schon als ich hier ankam, fiel mir auf, dass die pri­va­ten WLAN-Netz­wer­ke hier fast alle pass­wort­ge­schützt sind. In Deutsch­land sehe ich gefühlt deut­lich häu­fi­ger offe­ne Wlan-Net­ze. (Wenn auch mitt­ler­wei­le nicht mehr so vie­le wie vor eini­gen Jahren.)

In der Woh­nung eines Bekann­ten sah ich mir einen WLAN-Rou­ter mal an. Auf der Unter­sei­te befand sich ein Auf­kle­ber des Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­bie­ters mit dem Netz­werk­na­men und einem sehr lan­gen Pass­wort. Benut­zer bekom­men ihn so und müs­sen ihn nur anschlie­ßen und die Zugangs­da­ten abtip­pen. Tol­le Idee! Jetzt weiß ich auch, war­um die Netz­werk­na­men hier meist so „unkrea­tiv” sind.

In Deutsch­land ken­ne ich das gar nicht, zumin­dest nicht von den drei Anbie­tern, bei denen ich das Ver­fah­ren ken­ne. Es ist ein gutes Bespiel für benutz­ba­re IT-Sicherheit.

Jugend mit ungewisser Zukunft

Die Arbeits­lo­sig­keit im All­ge­mei­nen und die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit (bis 25 Jah­re) im Spe­zi­el­len ist seit Jah­ren ein gro­ßes Pro­blem in Spa­ni­en. Ein sehr gro­ßes Pro­blem. Wenn mir jemand im Gespräch sagt, er mache etwas ande­res als ein Prak­ti­kum oder eine Aus­hilfs­stel­le, fällt mir das schon auf.

Halb­staat­li­che Orga­ni­sa­ti­on schei­nen laut einer Bekann­ten unge­ach­tet den Nut­zens mög­lichst vie­le Prak­ti­kan­ten ein­zu­stel­len, die zwar die meis­te Zeit dann nicht wis­sen, was sie machen sol­len, aber wenigs­tens „Arbeit” haben. Auf dem Papier jeden­falls. Eine ande­re, die sich hier nach einer Stel­le umschaut, berich­te­te von Erleb­nis­sen wie fol­gen­dem: „Um 8 Uhr wird in einem Online-Stel­len­por­tal eine Stel­le annon­ciert und um 10 Uhr sieht man, dass sich über das Sys­tem schon knapp 2.000 / 4.000 Leu­te mit ihren Unter­la­gen dort bewor­ben haben.” (Ich kann mich nicht mehr genau dar­an erin­nern, ob von 2.000 oder 4.000 Bewer­bern die Rede war. Aber egal, das spielt dann eigent­lich auch kei­ne Rol­le mehr…)

Nach den aktu­el­len Zah­len von Euro­stat ist Spa­ni­en Rekord­meis­ter in den Dis­zi­pli­nen all­ge­mei­ne Arbeits­lo­sig­keit mit 20,5% und Jugend­ar­beits­lo­sig­keit mit 43,5%. Und die­se Zah­len geben auf­grund ver­zer­ren­der Fak­to­ren wie üblich nur eine unte­re Schran­ke an.

Dann ver­steht man auch, dass es hier wie im gan­zen Land sehr häu­fig Demons­tra­tio­nen und wei­te­re Aktio­nen beson­ders von jun­gen Men­schen gibt. Das (im dop­pel­ten Sin­ne) lin­ke Flug­blatt, dass seit eini­gen Tagen hier öfters zu sehen ist, ist eines von vie­len, wel­che die Schi­zo­phre­nie unse­rer Gesell­schaft schön dar­stel­len. Oben steht über­setzt „Gegen das Pre­ka­ri­at in den Hör­sä­len — Wir wol­len Sti­pen­di­en und kei­ne Hypo­the­ken!” und unten „Wir ret­ten die Ban­ken, wir zer­stö­ren die Bildung.”

Eine „vor­erst befris­te­te” (wir ken­nen das ja aus unse­rer Geschich­te) Lösung für immer mehr jun­ge Men­schen ist die Aus­wan­de­rung — beson­ders nach Deutsch­land. Mer­kel hat bei ihrem Madrid-Besuch im Febru­ar beson­ders für jun­ge und qua­li­fi­zier­te Arbeits­lo­se deren Ein­wan­de­rung nach Deutsch­land vor­ge­schla­gen. Der loka­len Pres­se nach zu Urtei­len wur­de dies auch von der Regie­rung stark begrüßt. Ich habe sogar schon min­des­tens zwei Ankün­di­gun­gen von Infor­ma­ti­ons­aben­den für Aus­wan­de­rungs­wil­li­ge nach Deutsch­land gese­hen. Zwei Bekann­te von mir wol­len auch schon den Som­mer nach Deutsch­land für Prak­ti­ka mit Stel­len­aus­sicht — es gäbe da „unglaub­lich viel”.

Stofftüten

Mädchengruppe untereinander in der Metro, offenbar kurz auf mich bezogen: „Wo verwendet man denn Stofftaschen?” — „In Deutschland.” #klischeeerfüllt

(Ursprungs­t­weet)

Rentner verlassen die Stadt

Naja, die Städ­te in Deutsch­land sind sicher­lich nicht am Sin­ken. Aber letz­te Woche ist mir bewusst gewor­den, dass man in Madrid sehr vie­le alte Men­schen sieht. Ich bin schon in Bus­se gestie­gen, die auf einer Kaf­fee­fahrt hät­ten unter­wegs sein können.

In Deutsch­land schei­nen sich Rent­ner eher in Dör­fern und klei­nen Städ­ten in Rand­la­gen an Bal­lungs­zen­tren nie­der­zu­las­sen. (Das ist jeden­falls mein Ein­druck.) In (Groß-) Städ­ten schei­nen mir Rent­ner nicht so stark ver­tre­ten zu sein. Aber viel­leicht bewe­ge ich mich da auch nur in den fal­schen Stadtteilen…

Aller­dings passt die Beob­ach­tung auf die Tat­sa­che, dass in Spa­ni­en (wie den meis­ten süd­li­chen EU-Län­dern) die (Groß-) Fami­lie noch einen deut­lich höhe­ren Stel­len­wert als in Deutsch­land hat. Viel­leicht gilt es daher als nor­mal, dass die Eltern den Kin­dern in die Groß­stadt nachziehen.