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Benutzbare WLAN-Sicherheit

Schon als ich hier ankam, fiel mir auf, dass die pri­va­ten WLAN-Netz­wer­ke hier fast alle pass­wort­ge­schützt sind. In Deutsch­land sehe ich gefühlt deut­lich häu­fi­ger offe­ne Wlan-Net­ze. (Wenn auch mitt­ler­wei­le nicht mehr so vie­le wie vor eini­gen Jahren.)

In der Woh­nung eines Bekann­ten sah ich mir einen WLAN-Rou­ter mal an. Auf der Unter­sei­te befand sich ein Auf­kle­ber des Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­bie­ters mit dem Netz­werk­na­men und einem sehr lan­gen Pass­wort. Benut­zer bekom­men ihn so und müs­sen ihn nur anschlie­ßen und die Zugangs­da­ten abtip­pen. Tol­le Idee! Jetzt weiß ich auch, war­um die Netz­werk­na­men hier meist so „unkrea­tiv” sind.

In Deutsch­land ken­ne ich das gar nicht, zumin­dest nicht von den drei Anbie­tern, bei denen ich das Ver­fah­ren ken­ne. Es ist ein gutes Bespiel für benutz­ba­re IT-Sicherheit.

Webfilter und Fremdsprachen

Wie schon geschrie­ben gibt es hier an unzäh­li­gen Orten offi­zi­ell offe­ne Wlan-Net­ze. Hin­ter man­chen arbei­ten auch Web­fil­ter, was ja durch­aus nach­voll­zieh­bar ist. Vor kur­zem hat es mich schlim­men Fin­ger sogar erwischt:

Ich habe kei­ne Ahnung, auf was der Fil­ter auf die­ser Sei­te „p‑rn-gr-phi­sches” (ich will das Reiz­wort jetzt aber auch nicht hier in mei­nem Blog ste­hen haben *g*) gefun­den haben will. Nach die­ser Mel­dung ging län­ge­re Zeit gar nix mehr. Der Web­fil­ter hat anschlie­ßend fast sämt­li­che Ports zuma­chen las­sen. Am nächs­ten Tag ging zum Glück wie­der alles, sonst hät­te ich mal bestimm­te neue Voka­beln gelernt und wäre zu einem Ser­vice-Büro von EMT (seman­tisch kor­rekt über­setzt sind das in etwa die „Stadt­wer­ke Madrid”) gegangen.

Dabei ist mir etwas neu­es auf­ge­fal­len: Web­fil­ter sind ver­mut­lich für sehr vie­le oder gar die meis­ten Sei­ten des Webs blind: Näm­lich wenn sie in einer „ande­ren” Spra­che geschrie­ben sind. Gut, das betrifft wahr­schein­lich über­all nur eine Min­der­heit, aber wenn man mehr­spra­chig ist, kann man wahr­schein­lich vie­le Fil­ter so austricksen.

Oder es läuft anders­her­um und man hat Pech, das in der eige­nen Spra­che Zei­chen­ket­ten vor­kom­men, die dem Web­fil­ter in sei­ner Ziel­spra­che nicht gefallen… 🙁

Tandem-Vermittlung: Neuzeit gegen Steinzeit

Nach­dem ich mich nun auch auf eini­gen Sei­ten der loka­len Uni­ver­si­tä­ten bewe­ge, kommt es mir so vor, als ob die Offen­heit dem Netz gegen­über hier nicht nur bei Infor­ma­tik-nahen Ein­rich­tun­gen vor­han­den ist. Ganz her­vor­ra­gend fin­de ich bei­spiels­wei­se die Ver­mitt­lungs­platt­form für Tan­dem-Part­ner der Uni­ver­si­tät Comp­lu­ten­se. Hier hat das Spra­chen­zen­trum mal schnell eine Web 2.0‑Plattform ein­ge­rich­tet (gut, über einen exter­nen Dienst, aber trotzdem):

Ich habe mich neu­lich mal gefragt, was Stu­den­ten in Darm­stadt machen wür­den (an einertech­ni­schen (!) Uni­ver­si­tät), um Tan­dem-Part­ner zu fin­den. Das Ergeb­nis war das hier:

<satire>Aber immer­hin kann man sich bereits per E‑Mail und nicht per Brief­post in eine manu­el­le Lis­te eintragen.</satire>

Nein, ernst­haft. Ich ver­mu­te in die­sem Fall, dass im Spra­chen­zen­trum der TUD schlicht die Kennt­nis­se für die Nut­zungs­mög­lich­kei­ten von sozia­len Net­zen nicht vor­han­den sind. (Dass man das noch auf wei­te­re Net­ze aus­deh­nen kann, soll­te ja offen­sicht­lich sein.) Die TU Darm­stadt krankt sowie­so dar­an, dass sie als Insti­tu­ti­on unglaub­lich viel Kom­pe­tenz beinhal­tet, die aber sehr oft nicht genutzt wird. Gera­de wir am Fach­be­reich Infor­ma­tik Stu­die­ren­den hat­ten die letz­ten bei­den Jah­re ja über die Reiz­wör­ter „Kom­pe­tenz”, „Ver­wal­tung”, „Cam­pus­Net” und „TuCan’t” genug zu lachen bezie­hungs­wei­se zu heu­len. Aber das ist wahr­schein­lich ein grund­sätz­li­ches Pro­blem gro­ßer Orga­ni­sa­tio­nen und Einrichtungen.

Auf der ande­ren Sei­te fin­de ich es ein wei­te­res typi­sches Bei­spiel dafür, dass man hier schnell anfängt, das Poten­ti­al neu­er Medi­en für den eige­nen Arbeits- und Lebens­be­reich aus­zu­lo­ten und dann auch zu Nut­zen. Nach den Erfah­run­gen, die ich bis­her mit eini­gen Ver­wal­tun­gen an der TU wie an Schu­len gemacht habe, kann ich mir solch eine Offen­heit dort über­haupt nicht vorstellen.