Ich persönlich esse täglich. (Also genau wie Loriot.)
Die Erkenntnis dieser Tatsache hat mich darauf gebracht, dass ich in Madrid bereits neues kennengelernt habe und hoffentlich noch viel kennenlernen werde, dass hier vorzustellen sich lohnt. (<- Was für ein Satz… ;-))
Arepas sind runde Maisfladen, die in Mittel- und Südamerika sehr verbreitet sind. Einfach, billig und gut. Sie gibt’s hier in der WG öfters, entweder als Beilage oder als Hauptgericht. Als Beilage kann man sich aufgrund ihres relativ neutralen Geschmacks zu vielen Mahlzeiten dazunehmen. Als Hauptgericht schneidet man die Fladen auf und füllt sie mit was man will. Entweder ganz einfach mit Käse- oder Wurstscheiben, Tomatensoße, Fleisch- oder Fischstückchen, den Resten vom Vortagsessen, Nutella, Gemüse, … Einfach mal ausprobieren. Hier der Algorithmus:
Zutaten: Maismehl, Olivenöl oder sonstiges Fett, Wasser, Salz. Und eine Füllung nach Belieben.
Zubereitung für 2 Arepas für 1 Person (Achtung: Sieht nicht nach viel aus; Arepas sind aber sehr sättigend!):
- „Ein Glas voll Maismehl” (ca. 125 Milliliter) zusammen mit dergleichen Menge Wasser und einem Teelöffel Salz in einem Topf oder einer Schüssel vermischen und durchkneten.
- Masse in zwei Hälften teilen, rollen und platt drücken, damit ein Fladen entsteht.
- Fladen in eine Pfanne mit heißem Olivenöl oder sonstigem Fett legen.
- Bei geringer — das ist wichtig! -, g‑e-r-i-n-g-e‑r Hitze ca. 10 Minuten lang braten, bis sie „leicht angedunkelt” sind. Währenddessen immer wieder wenden.
- Aufschneiden und mit beliebiger Füllung versehen.
Freitag, 18. Februar 2011 | Abgelegt unter
Madrid im Winter bis Sommer 2010/2011,
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Rezept,
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Bitte merken II: Amerika != USA. Das nervt!
(Ursprungstweet)
Kürzlich habe ich mich hier mit einem Studenten unterhalten, der ein halbes Jahr lang in Hamburg lebte. Etwas, das ihn besonders beeindruckte, war das Vertrauen, das man in Deutschland fremden Menschen entgegenbringt.
Kaum Sicherheitspersonal in Geschäften! Weder in kleinen noch in großen! Keine Einlasskontrollen an Supermärkten, die mitgebrachte Rucksäcke „versiegeln” oder Taschen gleich komplett in eine „Schutzfolie” einschweißen — man darf sogar eigene Tüten mitbringen! Nicht überall Kameras auch in in den kleinsten Ecken! Keine permanenten Hinweise mitten in Regalen, die auch demente Menschen alle paar Minuten an die elektronische Sicherheitsvorrichtungen an den Waren erinnern! Kaum Sicherheitspersonal in den Bahnen! (Jedenfalls im Vergleich zu hier.) Man kann sogar in Bahnen steigen, ohne durch Sicherheitssperren zu müssen! Und in Bussen (zumindest tagsüber) auch hinten einsteigen! …
Angeblich — das kann ich natürlich nicht überprüfen — habe er es sogar mal ausprobiert und in einem Geschäft einige Sachen in aller Seelenruhe, ohne sich zu verstecken, in seinen Rucksack gesteckt und damit rausgegangen, ohne das es jemanden interessiert hätte. „In Deutschland erwartet man, dass die Menschen ehrlich sind; alles andere darf es nicht geben und gibt es damit auch nicht.” (Sinngemäße Wiedergabe; kein wörtliches Zitat.)
Nachdem ich so darüber nachgedacht (und mit ihm etwas diskutiert) habe, sehe ich es tendenziell auch so. Wobei die „Ausprägungen des Misstrauens” in einer Weltstadt wie Madrid mit relativ hohem Ausländeranteil natürlich stärkeren Ausdruck finden. Aber auch außerhalb Madrids wäre das ähnlich, wenn auch nicht so schlimm. Kann sein. Ich werde das mal im Auge behalten…
Wie schon geschrieben gibt es hier an unzähligen Orten offiziell offene Wlan-Netze. Hinter manchen arbeiten auch Webfilter, was ja durchaus nachvollziehbar ist. Vor kurzem hat es mich schlimmen Finger sogar erwischt:
Ich habe keine Ahnung, auf was der Filter auf dieser Seite „p‑rn-gr-phisches” (ich will das Reizwort jetzt aber auch nicht hier in meinem Blog stehen haben *g*) gefunden haben will. Nach dieser Meldung ging längere Zeit gar nix mehr. Der Webfilter hat anschließend fast sämtliche Ports zumachen lassen. Am nächsten Tag ging zum Glück wieder alles, sonst hätte ich mal bestimmte neue Vokabeln gelernt und wäre zu einem Service-Büro von EMT (semantisch korrekt übersetzt sind das in etwa die „Stadtwerke Madrid”) gegangen.
Dabei ist mir etwas neues aufgefallen: Webfilter sind vermutlich für sehr viele oder gar die meisten Seiten des Webs blind: Nämlich wenn sie in einer „anderen” Sprache geschrieben sind. Gut, das betrifft wahrscheinlich überall nur eine Minderheit, aber wenn man mehrsprachig ist, kann man wahrscheinlich viele Filter so austricksen.
Oder es läuft andersherum und man hat Pech, das in der eigenen Sprache Zeichenketten vorkommen, die dem Webfilter in seiner Zielsprache nicht gefallen… 🙁
Freitag, 11. Februar 2011 | Abgelegt unter
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Webfilter,
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Nachdem ich mich nun auch auf einigen Seiten der lokalen Universitäten bewege, kommt es mir so vor, als ob die Offenheit dem Netz gegenüber hier nicht nur bei Informatik-nahen Einrichtungen vorhanden ist. Ganz hervorragend finde ich beispielsweise die Vermittlungsplattform für Tandem-Partner der Universität Complutense. Hier hat das Sprachenzentrum mal schnell eine Web 2.0‑Plattform eingerichtet (gut, über einen externen Dienst, aber trotzdem):
Ich habe mich neulich mal gefragt, was Studenten in Darmstadt machen würden (an einertechnischen (!) Universität), um Tandem-Partner zu finden. Das Ergebnis war das hier:
<satire>Aber immerhin kann man sich bereits per E‑Mail und nicht per Briefpost in eine manuelle Liste eintragen.</satire>
Nein, ernsthaft. Ich vermute in diesem Fall, dass im Sprachenzentrum der TUD schlicht die Kenntnisse für die Nutzungsmöglichkeiten von sozialen Netzen nicht vorhanden sind. (Dass man das noch auf weitere Netze ausdehnen kann, sollte ja offensichtlich sein.) Die TU Darmstadt krankt sowieso daran, dass sie als Institution unglaublich viel Kompetenz beinhaltet, die aber sehr oft nicht genutzt wird. Gerade wir am Fachbereich Informatik Studierenden hatten die letzten beiden Jahre ja über die Reizwörter „Kompetenz”, „Verwaltung”, „CampusNet” und „TuCan’t” genug zu lachen beziehungsweise zu heulen. Aber das ist wahrscheinlich ein grundsätzliches Problem großer Organisationen und Einrichtungen.
Auf der anderen Seite finde ich es ein weiteres typisches Beispiel dafür, dass man hier schnell anfängt, das Potential neuer Medien für den eigenen Arbeits- und Lebensbereich auszuloten und dann auch zu Nutzen. Nach den Erfahrungen, die ich bisher mit einigen Verwaltungen an der TU wie an Schulen gemacht habe, kann ich mir solch eine Offenheit dort überhaupt nicht vorstellen.
Sonntag, 30. Januar 2011 | Abgelegt unter
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Bitte merken: Spanien != warm != Strand. Jedenfalls nicht zwingend. Das Bild Spaniens ist bei vielen Deutschen doch arg beschränkt.
(Ursprungstweet)
Mittwoch, 26. Januar 2011 | Abgelegt unter
Madrid im Winter bis Sommer 2010/2011,
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