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Vertrauen

Kürz­lich habe ich mich hier mit einem Stu­den­ten unter­hal­ten, der ein hal­bes Jahr lang in Ham­burg leb­te. Etwas, das ihn beson­ders beein­druck­te, war das Ver­trau­en, das man in Deutsch­land frem­den Men­schen entgegenbringt.

Kaum Sicher­heits­per­so­nal in Geschäf­ten! Weder in klei­nen noch in gro­ßen! Kei­ne Ein­lass­kon­trol­len an Super­märk­ten, die mit­ge­brach­te Ruck­sä­cke „ver­sie­geln” oder Taschen gleich kom­plett in eine „Schutz­fo­lie” ein­schwei­ßen — man darf sogar eige­ne Tüten mit­brin­gen! Nicht über­all Kame­ras auch in in den kleins­ten Ecken! Kei­ne per­ma­nen­ten Hin­wei­se mit­ten in Rega­len, die auch demen­te Men­schen alle paar Minu­ten an die elek­tro­ni­sche Sicher­heits­vor­rich­tun­gen an den Waren erin­nern! Kaum Sicher­heits­per­so­nal in den Bah­nen! (Jeden­falls im Ver­gleich zu hier.) Man kann sogar in Bah­nen stei­gen, ohne durch Sicher­heits­sper­ren zu müs­sen! Und in Bus­sen (zumin­dest tags­über) auch hin­ten einsteigen! …

Angeb­lich — das kann ich natür­lich nicht über­prü­fen — habe er es sogar mal aus­pro­biert und in einem Geschäft eini­ge Sachen in aller See­len­ru­he, ohne sich zu ver­ste­cken, in sei­nen Ruck­sack gesteckt und damit raus­ge­gan­gen, ohne das es jeman­den inter­es­siert hät­te. „In Deutsch­land erwar­tet man, dass die Men­schen ehr­lich sind; alles ande­re darf es nicht geben und gibt es damit auch nicht.” (Sinn­ge­mä­ße Wie­der­ga­be; kein wört­li­ches Zitat.)

Nach­dem ich so dar­über nach­ge­dacht (und mit ihm etwas dis­ku­tiert) habe, sehe ich es ten­den­zi­ell auch so. Wobei die „Aus­prä­gun­gen des Miss­trau­ens” in einer Welt­stadt wie Madrid mit rela­tiv hohem Aus­län­der­an­teil natür­lich stär­ke­ren Aus­druck fin­den. Aber auch außer­halb Madrids wäre das ähn­lich, wenn auch nicht so schlimm. Kann sein. Ich wer­de das mal im Auge behalten…

Kleingeld für leidende Großkonzerne

Ich habe es jetzt eben schon das zwei­te Mal gese­hen, dass ein Kun­de an der Kas­se kei­ne Mün­zen als Rück­geld haben woll­te. Im Car­re­four!? Ja, bekom­men die Kas­sie­rer hier wirk­lich „Trink­geld” (?!) oder sind hier etli­che Men­schen so… naiv und glau­ben einen Groß­kon­zern mit Klein­geld unter­stüt­zen zu müs­sen? Kurios!

Aktua­li­sie­rung 21. Janu­ar 2011: Wie ich mitt­ler­wei­le fest­stel­len konn­te, ist der Umgang mit Klein­geld hier gene­rell rela­tiv locker. Was auch in die ande­re Rich­tung funk­tio­niert: Neu­lich habe ich 3,98€ mit einem 5€-Schein bezahlt und nur 1€ Rück­geld bekom­men, weil angeb­lich nicht mehr so viel Klein­geld da wäre. Zwei Kun­den vor­her haben auch etwas „über­be­zahlt”, aber es hat nie­man­den gestört. (Und mich eigent­lich auch nicht. Aber in Deutsch­land fän­de ich das schon komisch…)

Die bösen Kunden Carrefours

Vor­hin waren wir in einem Super­markt von Car­re­four bei Alu­che. Die Leu­te in dem rie­si­gen Super­markt haben Pro­ble­me mit Ruck­sä­cken, Hand­ta­schen oder grö­ße­ren Tüten. Am Ein­gang wird man auf­ge­hal­ten, wenn man damit den Markt betre­ten will und muss die­se „ver­sie­geln” las­sen. Was bedeu­tet, dass ein Mit­ar­bei­ter sämt­li­che Reiß­ver­schlüs­se mit Auf­kle­bern „zukle­ben”. Von einem Reiß­ver­schluss fiel die „Ver­sie­ge­lung” übri­gens noch im Markt ab.

Was den­ken die sich dabei? Ich habe extra noch nach­ge­fragt, ob es Schließ­fä­cher gäbe, aber die gibt es da nicht. Lach­haft! Völ­lig über­trie­ben und sinnlos.

Einkaufen in Madrid