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Slang ist wichtich

Vor­hin beim Mit­tag­essen (ca. 19 Uhr „deut­scher Zeit”; ich glau­be, ich werd’ auch mal etwas über den übli­chen Zeit­rhyth­mus hier schrei­ben müs­sen) hat es bei mir im Kopf erst­mals eine der­ma­ßen star­ke Ver­mi­schung von Eng­lisch und Spa­nisch gege­ben, dass ich und mein Mit­be­woh­ner teil­wei­se unbe­wusst in Halb­sät­zen die Spra­che wech­sel­ten und es uns erst spä­ter auf­ge­fal­len ist. Interessant.

Noch inter­es­san­ter fin­de ich una Adver­ten­cia von einem mei­ner Mit­be­woh­ner, die er gesagt hat, nach­dem wir auf die ver­schie­de­nen Dia­lek­te im Eng­li­schen und Spa­ni­schen gekom­men sind. Die spa­ni­sche Spra­che weist in der Aus­spra­che je nach Land bekannt­lich teil­wei­se sehr deut­li­che Unter­schie­de in der Aus­spra­che auf. Wenn man bei­spiels­wei­se bei einem spa­nisch­spra­chi­gen Spre­cher „sch”-Laute (wie im Deut­schen) hört, ist es sehr wahr­schein­lich jemand aus Süd­ame­ri­ka. Die „sch”-Laute gibt es im euro­päi­schen Spa­nisch über­haupt nicht. „Ich” = „yo” wird dann ent­spre­chend nicht „jo”, son­dern „scho” ausgesprochen.

Im Eng­li­schen gibt es natür­lich auch eine sehr gro­ße Vari­anz in der Aus­spra­che. Da ich Ver­wand­te in der Nähe von Aus­tin (Texas, USA) habe, weiß ich auch ganz genau, in wel­che Extre­me das füh­ren kann…

Um auf die Anmer­kung zurück zu kom­men: Er mein­te, dass es gera­de bei Spra­chen, die es in so vie­len „Vari­an­ten” gibt, nicht sinn­voll ist, immer nur die Hoch­spra­che zu ler­nen. Denn in der Rea­li­tät wird man damit sehr oft erst mal nicht viel anfan­gen kön­nen. Erst wenn man sich eini­ge Zeit mit ver­schie­de­nen Dia­lek­ten / Slangs aus­ein­an­der­ge­setzt hat, wird man sich sou­ve­rän in der Spra­che bewe­gen können.

Inter­es­san­ter Punkt!

Das fällt mir auch gera­de bei dem ande­ren Mit­be­woh­ner hier auf, der viel in Vene­zue­la unter­wegs ist und den ich nach einer Woche durch diver­se, selbst-ent­wi­ckel­te „Sub­sti­tu­ti­ons­al­go­rith­men” mitt­ler­wei­le bes­ser zu ver­ste­hen glau­be und auch selbst manch­mal in der Sprach­fär­bung etwas imi­tie­re, wenn ich mit ihm rede.

Tipp für Leu­te, die Spa­nisch ler­nen: Nicht nur tol­le Seri­en wie den Colum­bo-Nach­fol­ger Los Mis­te­rios de Lau­ra anschau­en, son­dern auch Pro­gram­me aus Süd­ame­ri­ka, wie die Tele­no­ve­la Para ves­tir san­tos. (Auf den Web­sei­ten gibt es natür­lich noch mehr Sen­dun­gen.) Das schö­ne gera­de an Tele­no­ve­las ist — wie ich fin­de -, dass man da auch kul­tu­rell inter­es­san­te Ein­bli­cke in die Gesell­schaf­ten dort bekommt und sieht, wie dort Men­schen leben.