Tandem-Vermittlung: Neuzeit gegen Steinzeit
Nachdem ich mich nun auch auf einigen Seiten der lokalen Universitäten bewege, kommt es mir so vor, als ob die Offenheit dem Netz gegenüber hier nicht nur bei Informatik-nahen Einrichtungen vorhanden ist. Ganz hervorragend finde ich beispielsweise die Vermittlungsplattform für Tandem-Partner der Universität Complutense. Hier hat das Sprachenzentrum mal schnell eine Web 2.0‑Plattform eingerichtet (gut, über einen externen Dienst, aber trotzdem):
Ich habe mich neulich mal gefragt, was Studenten in Darmstadt machen würden (an einertechnischen (!) Universität), um Tandem-Partner zu finden. Das Ergebnis war das hier:
<satire>Aber immerhin kann man sich bereits per E‑Mail und nicht per Briefpost in eine manuelle Liste eintragen.</satire>
Nein, ernsthaft. Ich vermute in diesem Fall, dass im Sprachenzentrum der TUD schlicht die Kenntnisse für die Nutzungsmöglichkeiten von sozialen Netzen nicht vorhanden sind. (Dass man das noch auf weitere Netze ausdehnen kann, sollte ja offensichtlich sein.) Die TU Darmstadt krankt sowieso daran, dass sie als Institution unglaublich viel Kompetenz beinhaltet, die aber sehr oft nicht genutzt wird. Gerade wir am Fachbereich Informatik Studierenden hatten die letzten beiden Jahre ja über die Reizwörter „Kompetenz”, „Verwaltung”, „CampusNet” und „TuCan’t” genug zu lachen beziehungsweise zu heulen. Aber das ist wahrscheinlich ein grundsätzliches Problem großer Organisationen und Einrichtungen.
Auf der anderen Seite finde ich es ein weiteres typisches Beispiel dafür, dass man hier schnell anfängt, das Potential neuer Medien für den eigenen Arbeits- und Lebensbereich auszuloten und dann auch zu Nutzen. Nach den Erfahrungen, die ich bisher mit einigen Verwaltungen an der TU wie an Schulen gemacht habe, kann ich mir solch eine Offenheit dort überhaupt nicht vorstellen.