Fünf bis sieben Mal fuhr ich während meines Aufenthalts in Madrid ins nahe Toledo — der alten Hauptstadt der kastillischen Krone. Von Madrid aus kann man es mit Fernbussen in gut einer Stunde erreichen (für 8 Euro hin- und zurück) und ist definitiv mehr als nur eine Reise wert. Die Altstadt liegt auf einer Anhöhe, die von drei Seiten von dem Fluss Tajo (gesprochen: Tacho) umflossen wird. Außer wenigen Plätzen ist die Stadt verwinkelt und voller enger Gassen mit altertümlichen Häusern und teils sehr aufwendig gestalteten Fassaden. Die engen Gassen sorgen auch dafür, dass sich die Luft dort nicht zu sehr erhitzt. Abwechslung von dem Stadtkern gibt es am Ufer des Tajo, durch den man am Fuße der Stadt fast einmal komplett um eben diese laufen kann. Ich mag Toledo und werde es sicherlich noch öfters besuchen. Wegen der Landschaft ist es auch photographisch dort wunderbar. Im folgenden findet ihr einige meiner Eindrücke. Leider ist Toledo auch diejenige Stadt, die meine DSLR be… hm.… „unterwassert” hat :-(. Sobald ich wieder eine Kamera haben und mein Photoblog fertig sein wird, wird es von mir noch einen Nachschlag geben. 🙂 Weitere Photos findet ihr zum Beispiel bei flickr und im spanischsprachigen Wikipedia-Eintrag.
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Dienstag, 19. Juli 2011 | Abgelegt unter
Madrid im Winter bis Sommer 2010/2011 | Schagwörter:
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Toledo |
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Über das Verhalten von Südeuropäern im Straßenverkehr gibt es ja in Deutschland einige Vorurteile. Drei Beobachtungen dazu:
- An einer Kreuzung ist es für Autos gerade rot geworden. Ein Fahrschulauto fährt heran, bremst ab. Fahrlehrer winkt zum Fahrschüler, er solle noch weiter fahren. Sind ja noch keine Fußgänger auf der Straße. (Siehe Spruch-Artikel)
- Ich laufe gegen 3:30 Uhr nach Hause und überquere eine Kreuzung, die zufälligerweise sogar grün für mich anzeigt. Aufgrund einer Baustelle in der Mitte der Straße hat man keinen Blick auf die zweite Spur. Eine Polizeistreife ohne Signal fährt ungefähr zwei Meter vor mir noch seelenruhig und recht langsam über die rote Ampel (für die zwei Meter hätte ich ja sowieso noch eine Minute gebraucht…). Ich schaue die Beamten im Auto komisch an, sie schauen gelangweilt zurück.
- Eine Fußgängerampel wird für die Autos rot. Ein herankommendes Auto beschleunigt und zeigt durch Hupen an, dass es noch vor den Fußgängern über die Ampel möchte. Dem Wunsch wird entsprochen; die ca. fünf anderen Personen finden das scheinbar nicht ungewöhnlich und bleiben trotz grün noch einen Augenblick länger stehen.
Trotz dieser Mentalität gibt es hier aber nicht so extrem viele Unfälle, wie erschrockene Deutsche schnell annehmen würden. Die Menschen passen im Straßenverkehr einfach besser auf. Mir ist die letzte Zeit aufgefallen, dass ich niemanden beobachten konnte, der bei grün einfach so über die Straße geht. Man geht über die Straße, wenn sie frei ist. Wenn sich „von weitem” Autos androhen, hört man eher mal auf die Ampel. Ansonsten schaue ich auch meistens nur noch in beide Richtungen und gehe über die Straße.
Ein Nebeneffekt davon ist, dass sich das über-die-Straße-gehen nicht auf die Fußgängerfurten beschränkt. Man geht einfach überall über die Straße. Das ist auch recht effizient, da man einfach auf eine leere Straße wartet und dann rübergeht, ohne an einem definierten „Übergangspunkt” auf ein Signal zu warten. Ich habe hier noch nie Autofahrer hupen hören, weil plötzlich wieder Fußgänger spontan die Straße wechselten. Die Fahrer rechnen halt immer damit.
Letztendlich aber gefällt mit das „deutsche System” besser. Wobei ich mich wahrscheinlich in Deutschland erst mal wieder daran werde gewöhnen müssen. Genauso wie Müll…äh…trennung.
Wer noch etwas mehr darüber lesen will, gehe zu dem Artikel Achtung Straßenverkehr (mit den Kommentaren!) auf Madrid für Deutsche. Aus diesem Artikel: „Hupen gilt für mich nicht als Kommunikationsmittel.” *g*
Noch kurz dazu: In der nicht weit von Madrid entfernten ehemaligen Hauptstadt Spaniens, Toledo, ist es oft sehr nebelig. Damit meine ich wirklich nebelig. (Auf dem Photo ist es nicht so nebelig.) An einigen Zebrastreifen gibt es blinkende Lichter auf der Straße, weil Autofahrer sonst kaum eine Chance hätten, die Übergänge zu erkennen. Gute Idee!
Sonntag, 20. Februar 2011 | Abgelegt unter
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Madrid im Winter bis Sommer 2010/2011 | Schagwörter:
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