Tipps für die Wohnungssuche in Madrid

Knapp 24 Stun­den nach mei­ner Ankunft habe ich die ers­te Zusa­ge für eine Woh­nung bekom­men. Es ist die­je­ni­ge, für die ich mich dann auch zwei Tage spä­ter ent­schie­den habe.

In den letz­ten Tagen sind mir bei der Woh­nungs­su­che eini­ge Punk­te auf­ge­fal­len, die zu beach­ten hel­fen kön­nen, noch schnel­ler eine Woh­nung zu bekom­men. Jaaa.…. es sind auch teil­wei­se nur „Opti­mie­rungs­pro­ble­me”, die mir durch den Kopf gin­gen. Egal, fol­gen­de Infor­ma­tio­nen könn­ten für eini­ge Leser nütz­lich sein:

  • Kau­fe gleich nach Ankunft eine loka­le Pre­paid-Kar­te und ein Han­dy oder nimm ein SIM-lock-frei­es Han­dy von zu Hau­se mit. Aus­lands­ge­sprä­che sind auch für Ver­mie­ter immer so eine Sache.
  • Suche mög­lichst kei­ne Woh­nung Ende August oder im Sep­tem­ber. Zu die­ser Zeit gibt es einen regel­rech­ten „Blut­tausch” und eine sehr hohe Nach­fra­ge. Zum einen, weil dann die gan­zen Stu­den­ten aus dem Aus­land eine Woh­nung suchen. Zum ande­ren, weil es hier auch oft der Fall zu sein scheint, dass auch Spa­ni­er, die in Madrid stu­die­ren, nach Abschluss eines aka­de­mi­schen Jah­res im Juni ihre Woh­nung kün­di­gen und im Sep­tem­ber wie­der woan­ders neu ein­zie­hen. Die Som­mer­mo­na­te sind dann vie­le bei ihren Eltern oder sonst­wo. Das merkt man auch dar­an, dass es „Son­der­an­ge­bo­te” gibt, etwa in der Form „Mie­te eine Woh­nung im Juli und August zum Preis von einem Monat”. Ab dem spä­ten Okto­ber, bes­ser Novem­ber, hat man dann bes­te Chan­cen. Es kom­men fast kei­ne Leu­te mehr nach, aber nach und nach ver­las­sen die ers­ten aus ver­schie­de­nen Grün­den ihre Wohnung.
  • Igno­rie­re Anzei­gen in Papier-Zei­tun­gen. Ich habe über­ein­stim­mend gehört, das bringt nichts.
  • Suche auf Online-Platt­for­men wie idealista.com, die vie­le Fil­ter- und Benach­rich­ti­gungs­funk­tio­nen bereitstellen.
  • Gehe vor Ort in beleb­te Stra­ßen in Vier­teln, in denen du dir vor­stel­len könn­test, eine Woh­nung zu bezie­hen. Oft gibt es dort Aus­hän­ge an Later­nen­pfäh­len oder ande­ren Flä­chen mit Ange­bo­ten, die man sonst nir­gends findet.
  • Rufe nicht über­all sofort an, son­dern son­die­re erst einen Tag lang den Markt und erstel­le dir eine prio­ri­sier­te Lis­te und arbei­te die­se ab. Ansons­ten hat man mög­li­cher­wei­se kein gutes Gefühl dafür, was man für wel­chen Betrag bekom­men. Und außer­dem — viel wich­ti­ger — wird man nicht so viel Zeit haben, sich alle poten­ti­ell inter­es­sant anhö­ren­den Ange­bo­te anzu­schau­en. Eine prio­ri­sier­te Vor­auswahl hilft, nur aus den bes­ten Ange­bo­ten etwas für sich herauszusuchen.
  • Set­ze dir eine zeit­li­che Gren­ze, bis wann du dich ent­schei­den willst. Nach mei­ner Erfah­rung genügt eine Woche völ­lig, und ist sogar genug, um die Suche ent­spannt ange­hen zu las­sen. Ide­al ist es, im Vor­aus in einer Jugend­her­ber­ge für vier bis fünf Tage zu buchen. Dort kann man anschlie­ßend täg­lich ver­län­gern. Nur wenn das Zim­mer reser­viert ist, muss man evtl. inner­halb des Hau­ses umziehen.
  • Spei­che­re ange­ru­fe­ne Num­mern gleich im Han­dy mit Namen des Ver­mie­ters bezie­hungs­wei­se der Kon­takt­per­son und dem Stra­ßen­na­men oder einer kla­ren Bezeich­nung für das Zim­mer. Dann ist es sehr viel ange­neh­mer, wenn man zurück­ge­ru­fen wird (zum Bei­spiel wegen einer Ter­min­ver­schie­bung) und gleich weiß, wer da jetzt dran ist und um wel­ches Ange­bot es genau geht.
  • Begin­ne mit der Woh­nungs­su­che am Sonn­tag. Im Ide­al­fall kommt man am Sams­tag an, son­diert den Sonn­tag über den Markt vor Ort wie Online und kann dann am Mon­tag mit dem Anru­fen begin­nen. Ich habe das Pro­blem gehabt, dass ich am Don­ners­tag erst ange­fan­gen habe und eini­ge Besich­ti­gungs­ter­mi­ne erst nach dem Wochen­en­de hät­te haben kön­nen. Was, wenn man jede Nacht bezah­len muss, unnö­tig Zeit und Geld kostet.

Ergän­zun­gen wer­den evtl. fol­gen. Aber all­ge­mein gilt: Woh­nungs­su­che in Madrid ist sehr entspannt! 🙂

Aktua­li­sie­rung 26. Janu­ar 2011: Als ich mir Anfang letz­ten Jah­res erst­mals Gedan­ken über die Woh­nungs­su­che hier gemacht habe, bin ich auch auf eini­ge Agen­tu­ren gesto­ßen, die unter ande­rem spe­zi­ell für Stu­den­ten WGs ver­mit­teln. Wenn ich nicht gewusst hät­te, dass der Woh­nungs­markt hier ein so extre­mer Käu­fer­markt ist, hät­te ich viel­leicht auch Diens­te von sol­chen Unter­neh­men angenommen.

Was aber dabei pas­sie­ren kann, wenn man sich die Woh­nung nicht vor­her anse­hen kann, hat eine Prak­ti­kan­tin aus Deutsch­land erfah­ren müs­sen, die über http://www.student-accommodation-madrid.com ein Zim­mer ver­mit­telt bekam. (Ich set­ze dar­auf von hier ein Link, damit die­ser Bei­trag von skep­ti­schen Natu­ren gefun­den wer­den kann, die wie ich auch mal über Such­an­fra­gen wie „link:<url>” her­aus­fin­den wol­len, was ande­re über die­se Sei­te schreiben.)

Nach­dem ich das gele­sen habe, ist mir auch noch ein wei­te­rer Punkt für die­sen Bei­trag eingefallen:

  • Wenn du dich früh dar­um küm­mern kannst, ver­su­che, Kon­tak­te über Foren, Chats, sozia­le Net­ze mit Men­schen auf­zu­bau­en, die in der Stadt leben, in die du hin­zie­hen willst. Wenn du Kon­tak­te vor Ort hast, kannst du sie bit­ten, vor Ort in Woh­nun­gen mal vor­bei­zu­schau­en, die du in die enge­re Aus­wahl genom­men hast, um eine drit­te Mei­nung dar­über zu erhalten.