Musische Bettler

Wie in ande­ren Metro­po­len gibt es auch in Madrid vie­le Bett­ler. Dabei fin­de ich es auf­fäl­lig, wie „aktiv” vie­le davon hier sind. Man sieht zwar auch immer wie­der wel­che, die nur am Stra­ßen­rand sit­zen, aber auch oft wel­che, die mit Hil­fe ihrer künst­le­ri­schen Fähig­kei­ten betteln.

So passt hier zum Bei­spiel Bet­teln und Metro-Fah­ren oft zusam­men. Jemand steigt mit einer Gitar­re, einer Mund­har­mo­ni­ka, einem klei­nen Key­board, einem Laut­spre­cher und Mikro­phon, einer Gei­ge oder einem ande­ren Instru­ment in einen Metro-Wag­gon ein, spielt bis kurz vor der nächs­ten oder über­nächs­ten Sta­ti­on, läuft den Wag­gon dann ab und hält jedem Pas­sa­gier sei­nen Becher hin.

Musi­ka­li­sche Dar­bie­tun­gen fin­det man oft auch in den Gän­gen der Metro-Sta­tio­nen. Die „Lauf­zeit” zu den Glei­sen wird dann mit klas­si­schen oder moder­nen Stü­cken ver­süßt. Man­che Bett­ler fah­ren sogar eini­ges an Tech­nik auf; mit Boxen, Mixer, und Key­board mit ein­ge­spei­cher­ten Hin­ter­grund­rhyth­men kann man sich manch­mal schon wie auf einem Talent­wett­be­werb vorkommen.

Das Bet­teln scheint sich oft zu loh­nen — ich habe gehört, dass sie an einem Arbeits­tag 40–50 Euro ver­die­nen kön­nen. Ohne es bele­gen zu kön­nen hal­te ich das für rea­lis­tisch, da ich sehe, dass beson­ders Senio­rin­nen prak­tisch immer eini­ge Mün­zen spenden.